Das Fest der Liebe wird in vielen Familien immer speziell gefeiert, es sind Momente des gemütlichen Zusammenseins, Kindheitserinnerungen an harmonische Tage – nur dieses Jahr ist alles anders: eine geliebte Person fehlt.
Jeder Tod ist begleitet von Erinnerungen, Trauer, Vermissen und Einsamkeit, oft auch Unverständnis und Depression. Weihnachten verstärkt oft die Trauer, denn in unseren christlichen Kreisen ist Weihnachten das zentrale Fest der Liebe. Man bereitet sich Wochen darauf vor, kauft Geschenke, schreibt Karten, denkt an schöne Zeiten, kocht und freut sich auf einen wunderschönen Tag im Kreis seiner Liebsten. Und dieses Jahr ist alles anders, es wird eine Kerze mehr angezündet, weil jemand fehlt. Es ist die erste Weihnacht ohne PartnerIn, Mutter, Vater oder FreundIn und man hat Angst, ob man diese „Festtage“ ohne die verstorbene Person durchstehen kann.
Weihnachten ein Fest der Familie
Es ist nicht nur Weihnachten, sondern alle besonderen Daten im ersten Jahr, die speziell schwierig sind: Geburtstag, Jahrestag, Hochzeitstag, Ostern aber auch der Todestag und alle anderen bemerkenswerten Tage im Jahr, die man immer gemeinsam gefeiert und geehrt hat. Das erste Jahr ist geprägt von emotionalen Erinnerungen, Trauer und dem Vermissen der Person. Von allen Feiertagen ist Weihnachten stark familienorientiert und bietet allen Trauernden einen Halt innerhalb dieser intimen Gruppe. Manche Menschen sind so gut eingebunden in ihre Familie, dass sie zuversichtlich sind, gemeinsam diese Zeit zu überstehen. Andere hingegen wünschen sich, alleine zu sein und gerade diese Zeit so rasch wie möglich hinter sich zu bringen.
Rituale pflegen und schaffen
Gerade im ersten Jahr helfen Rituale über die Runden zu kommen. Weihnachten verbindet Rituale mit Tradition, auch wenn dieses Jahr die geliebte Person nicht mehr physisch dabei ist, kann sie doch in Gedanken dabei sein. Machen Sie Weihnachten zu einem Anlass, der auch für das nächste Jahr hilfreich ist und Sie sich gerne daran zurückerinnern. Planen Sie solche Tage und binden Sie Freunde und Familienangehörige mit ein, damit diese schwierige Tage nicht Sie kontrollieren, sondern Sie die Kontrolle über die Geschehnisse übernehmen. Besprechen Sie den Ablauf des Abends mit der Familie, schaffen Sie neue Rituale, die es Ihnen erlauben mit Freude an den Verstorbenen zu denken und ihm einen Platz in der Familie zu geben – auch wenn er/sie dieses Jahr nicht mehr am Tisch sitzen wird.
Holen Sie sich Hilfe und Inspiration
Es gibt viele Arten der Trauer und auch viele Methoden zur Trauerbewältigung. Ausgebildete Personen zur Trauerbewältigung, Institutionen mit oder ohne kirchlichen Hintergrund. Gerade für Trauernde, die keine Familie oder enge Angehörige haben, kann die Unterstützung wertvoll sein, um aus der Trauerspirale heraus zu kommen.
Wir wünschen allen trauernden Angehörigen, Familien, Freunden und Bekannten, ermunternde Erinnerungen, ein geborgenes Umfeld, erlebnisreiche Rituale über die kommenden Tage sowie viel Kraft und Liebe.
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